Ich
wünsche euch allen ein wunderschönes, besonderes neues Jahr 2014,
mit viel Sonne und wenig Regen, viel Gesundheit, Glück, Freude und
jeden Tag etwas kleines zum Lächeln oder Lachen.
Ich
habe, wie ihr bereits wisst, das neue Jahr in Arusha begonnen. Nun
ein kleiner Überblick über vier wirklich wunderschöne Tage.
30.12.2013
: Wir mussten am Morgen zum Glück nicht zur Messe, so dass wir mit
guter Laune und ausgeruht in den Tag starteten. Natürlich wartete
wie immer eine leckeres Frühstück auf uns, eine Art Milchbrötchen
und Uji. Danach wurden nur noch alle Kleinigkeiten zusammen gesucht,
der Rucksack aufgesetzt und schon ging es zu Busstation. Allerdings
kam mal wieder 45 Minuten kein Auto. Doch plötzlich fuhr Monika
(Deutsche), unsere Glücksfee, um die Ecke. Wir hatten sie am Samstag
besucht und sie hatte uns einen Mango-Pudding-Kuchen gezaubert. So
konnten wir also kostenlos und sehr bequem bis nach Boma fahren, wo
wir in einen größeren Bus steigen mussten, der uns bis nach Arusha
bringen sollte. In Arusha stiegen wir aus und es kamen natürlich
tausende Tansanier auf uns zu und wollten sich unbedingt mit uns
unterhalten oder etwas verkaufen. Doch schon bald fanden uns Konrad
und Pascal im Getümmel und brachten uns zum Backpacker Hostel. Wir
hatten wirklich Glück mit unserem Viererzimmer. Die Matratzen war
super weich und alles war sauber. Nur der Großstadtlärm sollte uns
in der Nacht etwas wach halten. Nach dem Abstellen unserer Sachen und
dem kurzen Frischmachen gingen Nele, Johanna, Pascal und ich einen
Burger essen. Es war gerade Mittagszeit. Die Stärkung tat gut und
wir schlenderten Richtung Maasai-Markt. Dort gibt es unglaublich
viele verschiedene Sachen zu kaufen. Stoffe, Taschen, Schmuck,
Bilder, Geschnitztes, Sandalen, Kleinigkeiten. Leider ist es ziemlich
anstrengend über diesen Markt zu gehen, da jeder möchte, dass du
sein kleinen Laden besonders lange und intensiv betrachtest, damit du
ja auch etwas findest, was du kaufen möchtest! Pole, Pole, Langsam,
Langsam! Just one minute! Ich habe eine kleine schöne Ledertasche
erstanden, in der ich sehr gut Kamera und Handy transportieren kann.
Weiter ging es zum Kleidermarkt, wo es auch Gemüse und Obst gibt und
der eigentlich keine Touristenattraktion ist. Der Geruch ist auch
nicht so angenehm. Dort gingen meine Sandale kaputt und ich musste
mir wohl oder übel neue kaufen. Zum Glück fand ich ein akzeptables
Paar. Zurück im Backpacker Hostel setzten wir uns auf die überdachte
Dachterrasse und schauten hinunter auf all das Leben in den Straßen
Arushas. Dazu gab es noch leckeres Chapati mit Zucker, ähnlich wie
Pfannkuchen, nur fester. Pascal ging dann mit den Neuankömmlingen
zum Mexicaner und wir drei Mädchen, verquatschten den Abend. Ich
merkte richtig, wie ich mich entspannte und sich ein kleines
Urlaubsgefühl breit machte. Am späteren Abend setzten sich alle
Freiwilligen nochmal zusammen. Wir hatten uns ja auch echt viel zu
erzählen.
31.12.2013
: An diesem besonderen Tag haben wir ein wenig ausgeschlafen. Der
Lärm und die heißen Sonnenstrahlen weckten uns. Gefrühstückt
wurde gemeinsam auf der Dachterrasse. Allerdings haben die Leute des
Hostels echt gespart mit Frühstücksutensilien. Trotzdem gab es
leckere Mandasi, Schmalzgebäck, Weißbrot, übertrieben süße
Marmelade und frische Melone. Nach dem Frühstück waren wir alle
etwas unentschlossen, was wir machen sollten. Konrad und Jan-Niklas
sind die beiden Jungs, die in Arusha leben und auch arbeiten. Sie
mussten mit ihrer Haushälterin Stella noch zum Markt. Also warteten
wir auf sie, bis sie uns gegen Mittag abholen kamen. Mittags brachen
wir also auf in Richtung Shoprite, einem riesigen westlichen
Supermarkt. Zur Abkühlung gegen die Großstadthitze kauften wir eine
gekühlte Sprite. Und dann weiter ins Sportgeschäft. Nun bin ich
glückliche Besitzerin eines Springseils und sage den Kohlehydraten
den Kampf an!
Nele,
Johanna und ich trennten uns dann von der Gruppe, die zum
Maasai-Markt wollte. Wir schlenderten gemütlich zurück zum Hostel.
Ein Zwischenstopp machten wir in einem tansanischen Mini-Restaurant,
um Chipsi na Mayai, Pommes Frites mit Ei, zu probieren. Lecker.
Zusammen mit einer Soda, nur 3000 TSH. Im Hostel haben wir geduscht
und uns nochmal ein wenig aufs Ohr gehauen. Um 18 Uhr standen dann
alle Mädchen vor den Spiegeln und packten zum ersten Mal seit drei
Monaten ihre Mascara aus. Da ging wirklich ein Strahlen über die
Gesichter. Röcke, Tops und Blusen flogen durcheinander. Aber zum
Schluss fühlte sich jeder wohl in seinem doch eher afrikanischen
Silvesteroutfit. Und schon ging es zur Sportsbar. Dort genoss ich
eine Margherita mit Schinken. Als alles bezahlt war, liefen wir durch
die Nacht, mit Simon, einem tansanischen Freund von Konrad und
Jan-Niklas, in Richtung Via Via, einem Club im Freien. Eine wirklich
tolle Location unter Sternenhimmel, mit vielen Lichtern, guter Musik
und super Stimmung. Getanzt wurde bis um 12 Uhr, dann sind wir ins
neue Jahr gesprungen, dann wurde weiter getanzt. Alle Menschen
versprühten so eine Euphorie. Ein wunderschöner Beginn des neuen
Jahres.
Irgendwann
wurde es echt kalt und ich war froh, als ich mich unter meine warme
Bettdecke kuscheln konnte.
Jetzt
kann ich sagen, dieses Jahr komme ich nach Hause!
01.01.2014
: Dieser Tag wurde zum absoluten Gammeltag. Wir haben in Ruhe
gefrühstückt. Viele haben auch noch geschlafen. Gegen Mittag sind
einige von uns die Jungs besuchen gegangen. Zu Fuß stiefelten wir
durch das Rand/Slumgebiet von Arusha. Die beiden wohnen in einem
kleinen Häuslein, gemeinsam mit einer 69 jährigen, nicht sehr
angenehmen Irin, die im Moment auf Heimaturlaub ist, also sturmfrei.
Auf dem Hinweg kauften wir für die beiden Jungs jeweils eine
Kokosnuss bei einer sehr netten Frau am Straßenrand. Die Frau und
alle umstehenden Menschen freuten sich unglaublich über unser
Kiswahili. Ein paar Meter weiter rannte ein Mann aus seinem
Friseursalon raus und wollte sofort ein Foto machen, hatte aber seine
Kamera zu Hause vergessen. Leider trafen wir in nicht nochmal auf
unserem Rückweg. Angekommen, weckten wir die beiden Jungs aus ihrem
Tiefschlaf und setzten uns auf die kleine Terrasse, um Hannas
Urlaubsgeschichten zu lauschen und Fotos anzuschauen. Wir bekamen
sogar ein warmes Mittagessen, obwohl wir nicht eingeplant waren,
Chipsi na Kuku, Pommes mit Hühnchen. Danach liefen wir gemütlich
wieder Richtung Hostel. Es ist schon beeindruckend, wie offen die
Menschen uns gegenüber waren. Viele sprachen uns an, Kinder rannten
hinter uns her, die meisten mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Als
wir am Shoprite vorbei liefen, kauften wir uns noch ein leckeres Eis.
Im Hostel duschte ich erstmal den ganzen Schweiß und Dreck ab. Mit
einem herrlichen Frischegefühl kroch ich nochmal kurz ins Bett. Am
Abend trafen wir uns alle gemeinsam beim Mexicaner. Nach einem
leckeren Essen wurden noch Karten gespielt, gequatscht und bald fand
jeder den Weg in sein Bett.
02.01.2014
: Abreisetag. Natürlich weckte mich der typische Großstadtlärm.
Außerdem war die Luft im Zimmer so stickig, dass ich unglaublich
dankbar für den Ventilator war. Ich hatte trotzdem wirklich
entspannt geschlafen. Ich stand auf, zog mich an, stopfte alles in
meinen Rucksack, was ich von meinen Sachen finden konnte und ging zum
Frühstück. Ein letztes Mal über den Dächern von Arusha. Es gab
sogar Minichapatirollen, sehr lecker. Nachdem alle mit allem fertig
waren und wir gegen 10 Uhr ausgecheckt hatten, trafen sich alle in
der kleinen Eingangshalle. Auch Konrad und Jan-Niklas stießen zu
uns, um sich zu verabschieden. Johanna und ich liefen noch schnell
zum Shoprite, um Brot zu kaufen für die selbstgemachte
Weihnachtsmarmelade, die uns Monika geschenkt hatte. Als wir wieder
da waren, wurde noch ein Foto gemacht und los ging es zur großen
Busstation. Schnell fanden wir einen Bus, der nach Moshi fuhr. Nun
hieß es verabschieden und einsteigen. In Boma stiegen Johanna und
ich aus. Ein Auto nach Sanya stand glücklicherweise gleich bereit.
Irgendwie gab es einen Streit und unser Auto fuhr mit offenem
Kofferraum los, als die Polizei anrückte. Bei der nächsten
Tankstelle wurde er dann geschlossen. Als wir auf der Kilari Farm
ausstiegen, spürte ich ein angenehmes Gefühl der Ruhe. Hier ist es
so grün, voller schöner Bäume, Blumen und Pflanzen, keine lauten
Straßen, ein leichter Wind, Irgendwo im Nirgendwo. Ich muss sagen,
ich finde es wunderschön genau hier zu leben. Die Großstadt macht
Freude für ein paar Tage, doch auf Dauer wäre mir die Hitze, die
vielen Menschen, das Chaos der Autos und der Dreck einfach zu viel.
Die Schwestern begrüßten uns herzlich und wünschten uns ein
gesegnetes neues Jahr! Den restlichen Tag verbrachten wir mit
ausruhen, Sachen ausräumen. Zum Abendessen gab es als Spezialität
Ziegenfußsuppe und das zum Neujahr. Aber probieren geht ja
bekanntlich über studieren. Aber eins steht fest, ich stehe nicht so
auf Ziegenfüße! :)
Ganz
liebe Januargrüße aus Tanzania