Samstag, 22. März 2014

Ganz liebe Gruesse aus Tanzania!

die beiden Aerzte aus Sanya Juu :)
Ich sende euch ganz liebe Gruesse aus Tanzania! Nun bin ich schon fast 6 Monate hier und irgendwie kommt es mir auch echt schon wie eine Ewigkeit vor, dass ich meine Familie und Freunde gesehen habe. Aber mir geht es richtig gut. Die Schwestern sind mittlerweile richtig liebevoll zu uns und respektieren uns mehr, als zu Beginn. Reisen ist kein Problem mehr, da die Leute so offen und freundlich sind und uns aus jeder misslichen Lage befreien. Unser Kiswahili funktoniert jetzt auch besser und die Leute hier sind immer ganz aus dem Haeuschen, wenn wir mit ihnen in ihrer Sprache kommunizieren! :) Naechste Woche fahren Johanna, Nele und ich in den Urlaub fuer zwei Wochen, vom 28.03 - 13.04.2014. Unsere erste Station ist Lushoto, Usambara-Berge. Dort werden wir ein bisschen wandern gehen und zu einem besonderen Aussichtspunkt laufen. Weiter geht es nach Tanga an die Kueste. Von Tanga aus fahren wir nach Pangani, Strand- und Entspannungsurlaub. Vielleicht schauen wir uns auch ein oder zwei Tage die wundervollen Straende von Sansibar an. Zum Schluss besuchen wir noch Freiwillige in der Hauptstadt Dodoma und weiter wieder in den Norden nach Kondoa. Nele hat am 13.April Geburtstag, also werden wir noch an dem Sonntag ein bisschen mit ihr feiern, dann geht es aber auch wieder in die heimische Pampa! :)
Ich freue mich wahnsinnig auf den Urlaub! Und natuerlich mache ich viele Fotos!
Ich habe jetzt erst mal viele Bilder vom Zwischenseminar gepostet, der Bericht folgt naechste Woche!
Ich denke ganz sehr an euch und will mich bedanken fuer all die liebe Post und Paeckchen!
Liebste Gruesse <3

Fotoshooting : Von Links - Johanna, Arbeiterin Rose, Ich, Driver Kenedy, unsere lustige Schwester Lucila

Sr. Lucila, Handwerker Harmony, Ich, Driver Kenedy, vor der Dispensary

Bahari Beach im Februar

Wir geniessen das Meer


Das Dream Team aus Sanya Juu :)


Bagamoyo-Strand : Kleiner Unterschied :)

Bunter Abend mit den Afrikanern aus dem Agape Centre

Geschmueckter Essensraum

Festessen



Die Reise nach Jerusalem


Flaschen auf dem Kopf tragen, die Afrikaner gewinnen eindeutig :D

Universitaetsbesuch


Nyrere Baum


Zwischenseminar Februar 2014




So ihr Lieben, nun habe ich es auch endlich geschafft, den Bericht über das nun schon länger zurückliegende Zwischenseminar fertig zu stellen.
Unser Zwischenseminar fand vom 06.02 bis zum 14.02.2014 in Daressalaam im Agape Centre statt.

Donnerstag: Es klingelt um 4:50 Uhr mein Wecker. Irgendwie schaffe ich es mich aus dem Bett zu quälen. Es ist echt die Härte im Stockdunkel seine Sachen zusammen zu suchen und sich fertig zu machen, denn der Strom bleibt einfach weg. Um 5:15 Uhr sitzen wir allein am Frühstückstisch. 05:30 Uhr verabschieden wir uns und steigen ins Auto. Kenedy fährt uns netterweise nach Boma Ng'Ombe, wo unser Bus abfahren soll. Theoretisch sollte der Bus in Boma um 6 Uhr ankommen und uns mitnehmen. Pustekuchen. Natürlich fährt er erst eine Stunde später in den Busstand ein. Trotzdem tritt Kenedy voll aufs Gas. So rasen wir also in Begleitung von Sr. Juliana im Dunkeln über die Landstraße. Angekommen in Boma haben wir noch Zeit. Langsam wird es hell. Um 6:35 Uhr kommt endlich unser großer Reisebus. Wir steigen ein und treffen auch gleich auf Konrad, Jan-Niklas, Bich und Magda, die schon im Bus sitzen. Nach und nach steigen auch alle anderen aus dem Norden in den Bus und treten gemeinsam mit uns die 9 stündige Busreise an. Die Fahrt kam mir ziemlich lang vor, vielleicht weil es so unerträglich heiß war. Zum Glück gibt es ein kühles Soda und ein paar Kekse zwischendurch als Stärkung. Um ca. 16 Uhr kommen wir in Daressalaam an. Wir steigen ein wenig zu spät aus, sodass wir ein Taxi nehmen müssen, um noch den Rest der Strecke zum Agape Centre zu fahren. Dort treffen wir auf alle anderen und natürlich auch Ute und Dieter, unsere Sprachlehrer. Es gibt viel zu erzählen...
Freitag: Hier dürfen wir nun ein wenig länger schlafen, als in unserer Einsatzstelle. Das tut verdammt gut ! Erst um 8 Uhr gehen wir zum Frühstück – es gibt Toast mit Erdnussbutter und Ingwertee, wie im Oktober- und danach zur täglichen Morgenandacht. Nach der Andacht, die um 9 Uhr beginnt, geht es an die Gruppenarbeit. Es gibt vier verschiedene Themen und zu jedem soll sich eine Gruppe finden. Die Themen sind Politik, Schule, Mädchen und Frauen und Gesundheit. Ich entscheide mich für die Gruppe Mädchen und Frauen. Wir setzen uns in einen Stuhlkreis und erzählen uns erst mal ganz viel über unsere Erfahrungen im Umfeld und in der Einsatzstelle zum Thema Rolle der Frau etc. Es ist echt spannend, wie unterschiedlich die bereits erlebten Erfahrungen und Wahrnehmungen sind, aber eins steht fest, die Frau hat eigentlich nichts zu sagen. Mittags gibt es dann eine kleine Pause. Es ist unglaublich schwül und uns läuft allen der Schweiß. Nachmittags geht es dann weiter. Wir versuchen alle verschiedenen Typen der Mädchen und Frauen in einer Mindmap zusammen zu fassen, z. B. Mutter, Witwe, Haushälterin, Nonne... Am Ende soll das ja auch irgendwie präsentiert werden. In der Zwischenzeit machen sich Ute und Dieter viel Mühe mit den Einzelgesprächen, die jeden Tag statt finden bis jeder dran war. Für jeden ist eine halbe Stunde eingeplant. Irgendwann sitzen wir alle auf dem Dach des Agape Centres und quatschen einfach nur noch. Abends falle ich doch ziemlich erschöpft ins Bett. Ich teile mir wieder ein Zimmer mit Jojo und Nele, diesmal sogar ein größeres als im Oktober.
Samstag: Genau heute vor vier Monaten bin ich ins Flugzeug gestiegen, Wahnsinn. Heute war nicht viel los, einfach ein ganz entspannter freier Tag. Am Morgen haben Johanna und ich die Morgenandacht gehalten, zum Thema positive Erfahrungen und Eindrücke. Ich glaube, wir haben das ganz gut hinbekommen. Passend dazu haben wir noch in Sanya Juu mit Sr. Lucila ein Lied einstudiert, Nitakushukuru Bwana kila wakati, Ich danke Gott für alles. Und natürlich haben wir das Lied dann mit allen gesungen. Danach hatten wir Zeit in den Gruppen weiter zu arbeiten. Irgendwie waren wir aber ziemlich unkonzentriert und es ging langsam voran, aber wir hatten zu mindestens schon ein bisschen was aufgeschrieben. Unsere Idee war eine lustige Szene im Friseursalon nachzustellen und dabei mehrere Rollen der Frau zu präsentieren. Einige von uns sind dann nachmittags in die Stadt gefahren, um Erledigungen zu machen. Ich brauchte aber nichts und außerdem hatte ich um 15 Uhr mein Gespräch. Der Ventilator im Zimmer war traumhaft! Ich habe über die vielen Prayer bei uns gesprochen, wie die Schwestern so sind und wie die Arbeit läuft. Ich fand das Gespräch sehr angenehm, auch wenn 30 Minuten eben schnell um sind. Mehrere haben auch nachmittags einfach geschlafen. Ich habe mich dann auf das Dach zurückgezogen und mit meinem Freund telefoniert. Wir haben einfach wirklich lang über dies und das und alles mögliche geredet. Am Abend gingen wir alle wieder zur alltäglichen Abendandacht, die immer Dieter und Ute vorbereiteten.
Sonntag: Bunter Abend. Unser Sonntag begann um 6:30 Uhr. Aufstehen und ab zum Frühstück. Nach dem Frühstück begann um 8 Uhr die Messe. Eine sehr humane Zeit im Gegensatz zu unseren Messen. Die Kirche besteht aus einem Betonboden, Plastikstühlen einem Holzaltar mit kitschigen Tüchern und Plastikblumen geschmückt und einem Wellblechdach. Es gibt keine Wände, aber eine Tafel, damit sie zu einem Klassenzimmer umfunktioniert werden kann. Alle hatten ihre schönen geschneiderten Kleider im afrikanischen Stil an. Die Messe dauerte zum Glück nicht ganz drei Stunden, wie beim letzten Mal. In der Messe wurde, wie bei uns auch in Sanya, viel geklatscht, gesungen und getanzt. Nach der Messe begannen die Vorbereitungen für den bunten Abend. Ein Spiele-Spaßabend mit Deutschen und Afrikanern aus dem Centre. Einige haben in der Küche fleißig Kartoffeln geschält für die Pommes Frites, andere haben sich etwas für das Programm überlegt, unsere Moderatoren haben sich vorbereitet und meine Gruppe sollte dekorieren. Zuerst verhangen wir alle Säulen mit Ketenge und Kanga und verzierten sie noch mit Luftballons. Die Afrikanern übernahmen den Essensraum mit dekorieren. Am Ende sah es wirklich sehr schön aus. Zum Essen gab es, wie ihr auch auf einem der Bilder sehen könnt, Hühnchen, Pommes Frites, Tomatensalat, Reis und als Nachtisch Wassermelone. Nach dem Essen begann das Programm. Wir spielten Reise nach Jerusalem, Limbo, Luftballontanz und trugen Wasserflaschen auf dem Kopf. Am Ende wurde noch Soda ausgegeben und getanzt. Wir hatten so viel Spaß und die Afrikaner und ihre Kinder waren schwer begeistert.
Montag: Unser Tag beginnt mit einem ruhigen Frühstück und der Morgenandacht von Niklas und Pascal zum Thema negative Eindrücke und Erfahrungen. Danach beginnen wir sofort mit den Präsentationen. Ich muss sagen, jede Gruppe hat sich echt etwas originelles einfallen gelassen. Die erste Gruppe ist die Schulgruppe. Sie stellen einen alltäglichen Schultag dar. Wir dürfen alles hautnah miterleben, das heißt wir marschieren ein und singen im Chor die Hymne, wir werden nur frontal unterrichtet und werden auch „geschlagen“. Bich unterrichtet uns eine Schulstunde komplett auf vietnamesisch, um darzustellen, wie sich die Schüler in der Grundschule oder im Kindergarten in einer Stunde fühlen, in der nur englisch geredet wird. Niklas versucht uns dann noch Flöte beizubringen, ohne dass wir eine Flöte in der Hand halten. Die zweite Gruppe berichtet über Aktuelles und Politik in einer typischen Nachrichtensendung, die fast jeder von uns am Abend während des Essen anschaut. Wir waren die dritte Gruppe und spielen unsere Friseursalonszene. In dieser Szene wird viel diskutiert. Ich bin eine Mutter mit Baby auf dem Rücken. 50 % der 19 jährigen Mädchen haben schon ein Kind. Über 70% sind mit 20 Jahren schon längst verheiratet. Gewalt gegenüber Frauen ist hier ein großes Thema.
Die letzte Gruppe stellte den Ablauf im Health Centre vor. Von einer Station zur nächsten laufen müssen, oft lange Wartezeit und viele verschiedene bunte Medikamente. Trotzdem war es etwas zu negativ, wie die Afrikaner fanden. Ich war ganz froh in einer Gruppe außerhalb meines normalen Alltags zu sein. Am Abend haben wir uns alle zusammen gesetzt und über unsere Grenzen und neue Eigenschaften geredet. Geduldig sind wohl alle geworden :)
Dienstag: Der Tag war echt entspannt. Wir konnten nach der Morgenandacht den ganzen Vormittag machen, was wir wollten, da Dieter und Ute eine Besprechung mit den Mentoren hatten. Am Nachmittag kam dann ein Journalist von der Zeitung „Habari Leo“ - Neuigkeiten von heute - zu uns ins Centre. Eigentlich sollte er uns etwas über die aktuelle politische Lage berichten und alle Fragen beantworten, die uns so auf dem Herzen lagen, vor allem über die Konflikte zwischen Sansibar und Tanganika. Aber der war einfach von Anfang an komisch. Zuerst musste er ein Bild von uns mit seinem fetten IPhone machen und dann hing er auf seinen Stuhl, wie ein nasser Sack und wirkte ziemlich uninteressiert. Auf unsere Fragen gab er uns meist nur sehr kurze und oberflächliche Antworten. Seiner Meinung nach hat Tansania keine Probleme, alle lieben den aktuellen Präsidenten und alle vertrauen ihm (genau das Gegenteil ist der Fall, wenn man denn mal die Bevölkerung fragen würde) und der neue Präsident sollte sein Augenmerk auf jeden Fall auf das Gasvorkommen an der Küste legen, das wäre das wichtigste Projekt für die Zukunft. Tansania ist nach wie vor „very peaceful“ und die Angriffe und Konflikte zwischen Religionen wären unter den Tisch zu kehren. Ganz nebenbei, unsere Nonnen erwarten einen Bürgerkrieg. Für Frauen ist es hier übrigens nicht erlaubt weiter an der Schule teilzunehmen, wenn sie schwanger sind oder waren. Ihre Schulzeit ist damit vorbei. Er meinte dann, wenn es erlaubt wäre, dass Mädchen dann weiter die Schule besuchen, würde ja jede schwanger werden. Alles klar ! . Bei seinen Meinungen können wir uns teilweise wirklich nur an den Kopf fassen, vor allem wenn man beachtet, dass dieser Mann eine seriöse Zeitung herausgeben soll.
Abends hat es dann noch richtig ordentlich geschüttet!
Mittwoch: Heute Morgen sind wir aufgewacht vom Lärm trampelnder Füße draußen im Regen. Pascal nimmt auch hier sein Sportprogramm sehr ernst. Nach und nach renne wir raus und füllen die leeren Eimer zum duschen wieder mit Wasser. Mittlerweile richtig praktisch veranlagt :D Dann gab es Frühstück im schon leicht gefluteten Speisesaal. Es tropfte nur so von der Decke. Um 9 Uhr starteten wir in Richtung Universität. Wir werden von einem bestellten Dalla im Agape Centre abgeholt. Wir fahren kurz auf dem Highway, nehmen dann eine unbefestigte Seitenstraße durch die Armenviertel. Weit kommen wir allerdings nicht. In der Nacht hat es Unmengen geregnet und die komplette Straße Stadt einwärts ist gesperrt. Mit viel rangieren drehen wir um und fahren über sehr viele Seitenwege Richtung Universität. Endlich an der Uni angekommen, stellen wir fest, dass wir mehr als nur underdressed sind. Mit Röcken läuft hier wirklich kein Mädchen mehr herum und T- Shirts müssen es auch nicht mehr sein. Wir fühlen uns wie die schlimmsten Ökofreaks. Der Campus besteht aus einigen Betongebäuden und viel Grünfläche. Wir treffen uns in einem dieser grauen trostlosen Häusern mit Professor Kai Aldin Mutembei - zuständig für das Kiswahili Departement. In einem grauen Klassenraum steht sein Macbook. Er stellt sich vor und projektiert erst einmal seine Facebook-, Twitter-, und Instergram Adressen an die Wand und gleich am Abend wird er ein Bild von uns in seinem Profil posten. Ein Vortrag geht über Kiswahili und seine Bedeutung in der Welt. Der Zweite über Billboards mit Antiaidscampagnen. Ich fand es richtig interessant ! Danach gehen wir alle in der Mensa essen und laufen noch ein bisschen auf dem Campus herum. Am Nachmittag fahren wir wieder zurück. Wieder im Agape Centre muss ich ein paar T-Shirts und Röcke waschen, natürlich Handwäsche im Eimer. Abends haben wir mal wieder gemeinsam auf dem Dach gesessen und gesungen. Ein schöner Tag!
Donnerstag: Beach-Tag! Wir starten relativ früh, um an den Strand zu fahren, zur gleichen Anlage, wie im Oktober. Am Vortag gab es noch kritische Stimmen, ob wir überhaupt fahren sollen. Zum Glück haben wir es getan, denn es ist strahlender Sonnenschein!
Angekommen springen wir natürlich alle ins Wasser des indischen Ozeans! Der Strand ist einfach traumhaft schön, das Wasser allerdings echt salzig. :) Nach dem Schwimmen war ich so müde, dass ich auf der Liege eingeschlafen bin, ebenso wie Jojo, schlimmer Fehler. So endet der Tag mit einem brennenden Sonnenbrand. Mittags genießen wir aber erst noch das absolute Schlemmerbuffet des Restaurants. Erst um halb 6 Uhr bringt uns der Kleinbus zurück zum Agape Centre. Am Abend war dann Rucksack packen angesagt. So langsam kam Abschiedsstimmung auf. Zum Abschluss setzten wir uns alle zusammen in den Innenhof des Gästehauses, tranken Soda, aßen Pipi (Süßigkeiten) und quatschen. Bevor wir dann ein letztes Mal alle auf das Dach gingen, wünschten wir Ute und Dieter eine gute Nacht. Wir haben die Beine baumeln lassen und darüber geredet, wie wohl alles nach Afrika so wird, was die Zukunft und demnächst so bringt. Alles Dinge, die näher rücken und immer präsenter werden.
Das Zwischenseminar hat mir sehr gut getan und auch neue Kraft und Motivation gegeben!

Am nächsten Morgen schon um 6:00 Uhr in ihre Einsatzstellen zurück. Aber Johanna und ich und 14 weitere fahren noch nach Bagamoyo, ein kleines Küsten- und Künstlerstädtchen mit viel Kolonialgeschichte, eine gute Stunde nördlich von Daressalaam.
Nach dem Frühstück brechen wir auf und laufen zum Highway um ein Dalla abzufangen. Die Dallas sind schon so überfüllt, dass wir alle in unterschiedlichen Bussen fahren und keinen Sitzplatz mehr bekommen. Bis nach Ubungu – der erste Busbahnhof, an dem wir umsteigen müssen – stehen wir natürlich im Stau mit dem gleichen Chaos wie immer. Nach einer guten Stunde werden wir auf dem Highway rausgeschmissen, die Bussteige liegen auf der anderen Straßenseite. Es ist laut, es stinkt und es sind so viele Leute hier. Man ist nur damit beschäftigt die Gruppe und sein Gepäck nicht zu verlieren. Wir fragen uns durch, wir müssen schließlich in ein Dalla Richtung Mwenge umsteigen. Ein paar nicht ganz vertrauenserweckende Männer führen uns über den ganzen Busbahnhof und führen uns zu einem Dalla, das sie uns allerdings für 200 000 TSH also 100 € andrehen wollen. Typisch! Es dauert eine Weile bis wir das normale Dalla Richtung Mwenge gefunden haben. So schnell kommen wir allerdings doch nicht los, weil wir eine Stunde am Bussteig stehen, bis der Stau sich ein bisschen gelöst hat und die Dallas aus Ubungu rausfahren können. In Mwenge finden wir sofort ohne Probleme Busse nach Bagamoyo und zufällig treffen wir unsere ganze Gruppe in einem Dalla wieder. Die Leute trauen sich fast nicht einzusteigen, bei so vielen Weißen in einem Bus.
In Bagamoyo beziehen wir ein schönes Hostel, zwei Schritte vom Meer weg. Wir wohnen in der Nähe von einem College of Arts, mit dem größten Theater Ostafrikas, was aber kaum mit einem Theater in Europa zu vergleichen ist. Wir verbringen einen sehr witzigen Nachmittag zusammen mit einigen Studenten des College, die uns freudig ihre berühmte Schule zeigen.
Wir haben alle zusammen ein sehr schönes und entspanntes Wochenende, bis jeder nach dem anderen wieder in die jeweilige Einsatzstelle aufbricht. Johanna und ich müssen erst wieder zurück nach Daressalaam, da unser Bus nur von dort in den Norden fährt. Am Sonntagmittag machen wir uns auf und kämpfen uns gut durch das allbekannte Dallachaos in der Stadt, bis wir gut im Agape Centre ankommen. Am nächsten Morgen um 5:30 Uhr bringt uns eine Agape Centre Mitglied nach Mbezi, der großen Bushaltestelle. Natürlich müssen wir über eine Stunde warten bis unser Bus einfährt und dann muss alles ganz schnell gehen.
Aufgrund der rasanten, lebensmüden Fahrweise unseres Fahrers, ist es kein Wunder, dass wir bald einen Reifenschaden haben, der aber zum Glück ganz schnell repariert ist. Und trotzdem fährt er so weiter, wie immer. Wir sind ziemlich froh, als wir aus dem Bus aussteigen können und freuen uns schon wieder auf unser Zuhause mitten in der Pampa.
Die Schwestern empfangen uns, als hätten sie uns ewig nicht gesehen und freuen sich wie Mamas, wenn sie ihre Kinder wieder in die Arme nehmen können. Wir freuen uns natürlich auch! Aber einen kleinen Kulturschock haben wir schon, so plötzlich vom selbstständigen Reisen und dem Großstadtfeeling wieder im Kloster im Nirgendwo zu sein.

Sonntag, 9. März 2014

Ohnmächtig



20.02.2014

Ich möchte in diesem Bericht eine Erfahrung schildern, die mich sehr bewegt hat, über die ich viel nachgedacht habe und die ich nicht so schnell vergessen werde.

Heute war ein echt harter Tag für mich. Nicht aus Gründen der Anstrengung, sondern psychisch. Ich muss sagen, dieser Tag hat mich wirklich an meine Grenzen gebracht und vor allem beschäftigt es mich die ganze Zeit und mir gehe diese Bilder nicht aus dem Kopf. Das Thema Schlagen ist ja in Afrika allgegenwärtig und sehr präsent, vor allem in der Schule und Familie. Gerade im Zwischenseminar haben viele Freiwilligen von ihren Erfahrungen mit Schlagen von Schülern berichtet. Und ich war ehrlich froh, dass wir davon im Health Centre kaum etwas mitbekommen. Ich bewundere sehr alle die, die sich täglich dieser Herausforderung stellen und versuchen damit umzugehen. Im Health Centre wird sehr oft „Basi Basi“ gerufen, was so viel heißt wie „Es ist gut“ oder „Hör auf“. Trotzdem läuft es hier auch noch mal ganz anders ab als in Deutschland. Kinder müssen oft wie kleine Erwachsene sein. Ihnen wird kaum erklärt, was wer auch immer jetzt mit ihnen macht, ob es nun um das Blut abnehmen oder Spritze verabreichen geht. Und dann wundern sich alle, wieso das Kind wie am Spieß brüllt. Heute bin ich nun doch mit dem Thema Schlagen und den hiesigen Erziehungsmaßnahmen konfrontiert worden. Ich habe in der hoch modernen Zahnarztpraxis gearbeitet und sozusagen assistiert. Es war nicht viel los. Den meisten Patienten wurde nur ein Zahn gezogen und das ging meistens ziemlich fix. Außerdem herrschte so ein fieses Regenwetter, so dass sicher keiner Lust hatte aus dem Haus zu gehen. Der circa fünfte Patient an diesem Vormittag war ein 5 Jahre alter Junge namens Wisman. Ich dachte mir schon gleich am Anfang, oh ein fünfjähriger Junge und musste an die Situation denken, die Johanna schon erlebt hatte, mit dem doch rabiaten Ziehen eines Zahnes bei einem vierjährigen Jungen. Wisman legte sich also widerwillig auf den großen Zahnarztstuhl und schaute mich mit großen Augen an. Sr. Marselina musste ihn erst mal überzeugen, dass sie nur seine Zähne anschauen möchte. Er lies sich überreden und öffnete tapfer seinen Mund. Ein Zahn war mit Karies befallen. Eine Füllung wäre möglich gewesen, aber der Vater oder Großvater, weiß ich nicht genau, wollte das nicht. Hoffentlich war es nur ein Milchzahn. Dann präparierte Sr. Marselina die Betäubungsspritze. Doch jeder von euch kennt diese riesigen Zahnarztspritzen. Kein vertrauenswürdiger Anblick. Ich habe aber mittlerweile herausgefunden, dass wir auch Kinder taugliche kleine Spritzen haben. Als diese der Junge sah, begann er fürchterlich zu weinen und machte seinen Mund nicht mehr auf. Der Mann, der mit ihm gekommen war, redete wie wild auf ihn ein und versuchte mit aller Kraft den Mund aufzubiegen. Aber der Junge blieb standhaft. Daraufhin versuchte Sr. Eutropia, eine junge Schwester, die angelernt wird, ihr Glück mit ihrer beruhigenden Stimme und ganz lieb. Sie versuchte ihm zu erklären, was die Spritze bringen sollte, dass er keine Angst haben müsste. Aber wie sollte sich der Junge auch beruhigen, wenn der Mann permanent weiter auf ihn ein brüllt und die ganze Zeit meint, er würde ihn gleich alleine lassen und gehen. Der Junge stand auf und wollte ihm hinter her. Doch das Einzige, was der Mann machte, war dem Jungen ein paar runter zu hauen und zu sagen, du gehst da jetzt wieder rein. Irgendwann machte der Junge den Mund wieder ein kleines Stück auf. Die Schwester pikste ein mal kurz rein und schon fing der Junge an um sich zu treten und zu weinen. So holte der Mann einen zweiten Mann, eventuell Vater oder großer, erwachsener Bruder. Unser Watchman wurde gerufen, um mit festzuhalten und Sr. Catherine, die andere Zahnärztin, die gut mit Kindern umgehen kann, aber an dem Tag eigentlich frei hatte. Sr. Catherine versuchte den Jungen etwas zu beruhigen, aber der hatte schon zu gemacht und hörte gar nicht mehr hin. Also wurde er auf den Stuhl gesetzt und von allen festgehalten. Natürlich machte der Junge den Mund nicht brav auf, als er erneut die Spritze sah. Immer wieder kam die Drohung, ich hole gleich den Stock oder zu Hause wirst du geschlagen. Doch es half nichts. Also ging der jüngere Mann nach draußen und brach erst einen kleinen Ast und später einen größeren von einem Busch ab. Ich konnte es echt nicht fassen. Er wurde ins Bein gekniffen, damit er den Mund aufmacht. Ihm wurde die Nase zu gehalten, damit er den Mund aufmacht. Und es wurde mit dem Ast auf seine Beine geschlagen und sogar an die Wange ins Gesicht. Alle hielten ihn die ganze Zeit auf dem Stuhl fest. Der Junge schluchzte nur noch und schaute starr in die Gegend. Irgendwie wurde die Spritze in den  Mund gequetscht, und irgendwann war auch der Zahn raus. Ich glaube alles insgesamt dauerte fast zwei Stunden. Als der Zahn dann endlich raus war, richtete sich der Kleine gerade auf dem Stuhl auf und bekam noch mal ein paar Hiebe auf den Po und den Rücken. Draußen sollte er sich auf die Bank setzen und sich beruhigen. Keiner nahm ihn den Arm. Niemand hatte ein paar tröstende Worte. Alles war doch normal. Wie hätten sie es auch anders machen sollen, so die Frage.
Und die Schwester hatte noch den guten Tipp, diesen so unwilligen Jungen besser auf ein Internat zu schicken, da würde er schon Manieren lernen und vor allem Respekt und Disziplin.
Ich habe mit dem Ganzen immer noch nicht abgeschlossen. Zu gern hätte ich den Jungen in den Arm genommen. Doch hier ist es so tief verankert. Der Mann schlägt seine Frau, die Eltern schlagen ihre Kinder, die Kinder schlagen die Tiere und später selber ihre Kinder.
Wenn wir hier erzählen, dass es verboten ist uns in Deutschland in der Schule zu schlagen, dann fragen sie uns, wieso wir dann gelernt haben. Sie können sich nicht vorstellen, dass unsere Eltern uns nicht schlagen. Vergessen wir auch nicht, was unsere Eltern gesagt haben, wenn wir nicht geschlagen werden? Es kann sich einfach keiner vorstellen. Eine Freiwillige hat erzählt, dass eine Schülerin ihrer Secondary School selber gesagt hat, ich habe diesen Monat nicht so gute Noten geschrieben, weil ich selten geschlagen wurde.
Ich habe mich einfach ohnmächtig gefühlt. Ich hatte nicht das Recht einzugreifen. Aber ich hatte das Recht zu sagen, ich möchte nicht mit festhalten, ich möchte den Raum verlassen.

Für alle von euch, die es interessiert, hier ist die Blogadresse von Nele. Sie arbeitet in einer Primary School in Himo. So könnt ihr auch in ihre Erfahrungen ein mal reinschnuppern!
www.nele-in-afrika.auslandsblog.de





Samstag, 8. März 2014

Die kleine Mary


Ihr Lieben, ich bin wieder gut in der Einsatzstelle angekommen nach einem wirklich schoenen Zwischenseminar. Es ist auch schon wieder so einiges passiert. Den Bericht ueber das Zwischenseminar habe ich noch nicht geschafft zu beenden, aber er wird in den naechsten Tagen fertig sein ! :)
Hier sind ein paar Bilder mit mir und einer kleinen Patientin, die bei uns stationaer aufgenommen wurden war. Sie heisst Mary und ist 1 1/2 Jahre alt und hatte einen Narren an uns Wazungus gefressen und wir an ihr. Leider laechelt sie nicht so schoen auf den Bildern wie sonst, da sie sauer auf uns ist, dass wir ihr nicht die Kamera gegeben haben! (:






African Style

Mittlerweile hat sich wohl jeder Volunteer etwas schneidern lassen. :)


Puffaermel sind hier schwer in Mode !



Kilimanjaro Marathon 2014 !


Team Caritas, heute mal ohne Roecke :)


02.März.2014
Kilimanjaro Marathon – und wir mittendrin.
Ich habe den Fun Run des Kilimanjaro Marathons erfolgreich geschafft. (:
Am Samstag mussten wir noch bis halb 3 Uhr nachmittags arbeiten, da so unglaublich viele Patienten kamen. Dann schnell Sachen zusammen gesucht und los. Gegen halb 6 Uhr abends waren wir dann in Moshi und sind zu den anderen, Nele, Anna und Rebekka ( auch Freiwillige aus dem Norden ), ins Hostel gegangen. Das war wirklich ein Luxushostel. Mein Bett war länger und weicher als das bei den Schwestern. :) Wir haben gequatscht und schon mal unsere Nummern am T-Shirt festgemacht. Dann sind wir noch etwas kleines essen gegangen. Ich habe mir Sambusa (Teigtasche gefüllt mit Fleisch) und einen kleinen Obstsalat mit Vanille Eis gegönnt. So lecker. Und dann haben wir uns auch schon ins Bett gekuschelt. Leider kamen ein paar Menschen von der Partymeile wieder, haben in der Nacht herumgebrüllt und Türen geknallt. Als einen ruhigen Schlaf hatten wir nicht gerade. Um 5:40 Uhr Sonntag sind wir aufgestanden. Um 6 Uhr haben wir ein wenig gefrühstückt. Saft und leckere Mini Bananen. Dann sind wir durch die aufwachende Stadt zum Start gelaufen. Dort tobte schon der Bär. Es haben mehr als 10 000 Menschen an dem gesamten Marathon teilgenommen. Viele auch in Jeans und normalen Sachen, Frauen in Ballerina Schuhen und Flip-Flops, also so ernst konnte das wohl nicht werden. (: Um 7 Uhr sollte es los gehen. Es gab nicht mal ein Startzeichen. Irgendwann sah man den Anfang einfach rennen, also sind wir auch losgelaufen! Aus 5 km wurden dann 8 km oder sogar 9 km, weil wir falsch gelotst wurden. Wir sind einfach erst mal alle in die falsche Richtung gelaufen, das auch noch bergauf, um dann wieder umzukehren. Es war auch keine Straße abgesperrt. Nur einige Polizisten standen an der Seite. Alles etwas chaotisch :) Auch die Marathonläufer mussten teilweise durch unsere Menge hindurch, da wir ja den falschen Weg genommen hatten. Aber wir kamen alle ans Ziel, auch wenn ziemlich erschöpft. Dann musste man noch um ein Wasser und ein T-Shirt kämpfen. Die meisten Leute sind eigentlich auch die ganze Zeit nur gegangen. Wir waren nur wenige, die die Strecke überhaupt gerannt sind. (: Es war echt ein tolles Erlebnis. Nur hier stehen keine Kapellen an der Seite und auch nur wenige die Anfeuern, weil einfach auch kaum jemand von dem Ereignis weiß, komischerweise. Ich habe mir dann jedenfalls gedacht, dass ich doch vielleicht einmal in meinem Leben einen Halbmarathon laufen muss! :)

Abenteuer Boma Ng'Ombe

Vom 23.02 – 26.02.2014 haben wir ein paar wirklich wunderschöne Tage mit Anne und Nina aus Tosamaganga, aus dem Süden, verbracht! Am Sonntag kamen die beiden schon relativ zeitig bei uns an. Unseren gesamten Nachmittag haben wir mit Cappuccino trinken und quatschen verbracht, auch wenn wir uns ja erst vor kurzem beim Zwischenseminar gesehen hatten. Gerade mit Nina konnten wir uns über unsere Krankenhauserfahrungen austauschen, da sie hier in Tansania in einem Hospital arbeitet und auch in Deutschland ihre Ausbildung zur Krankenschwester schon abgeschlossen hat. Um 18 Uhr sind wir dann ganz brav zur Benediction gegangen, Sonntagsgebet mit allen Schwestern von der ganzen Farm in der Kirche. Abends gab es richtig leckeres Essen und noch einen Film. (:
Am nächsten Morgen mussten wir um 6 Uhr zur Morgenmesse. Leider hieß es wieder mal ohne Strom aufstehen und anziehen. Das ist nicht sonderlich angenehm, vor allem wenn man noch so schlaftrunken ist. Nach der Messe haben wir gefrühstückt. Im Moment gibt es sogar Erdnussbutter. Danach sind wir zur Arbeit gegangen. Ich mit Nina ins Labor und Johanna mit Anne ins OPD/Büro. Ich habe Nina alles gezeigt. Sr. Teddy hat ihr sogar gleich einen Kittel gebracht. Nina hat dann richtig mitgearbeitet. Sie hat alle Namen ins Laborbuch eingetragen und einige Tests durchgeführt. Nach getaner Arbeit sind wir mit den beiden auf der Farm herumgelaufen, haben ihnen die Felder gezeigt, im Amanigästehaus eine Soda getrunken und Erdnüsse gegessen. Total lieb von den Schwestern. Dann führte uns der Weg weiter zur Magnificat Secondary School. Die ganze Zeit über begleitete uns warmer Sonnenschein.
Dienstag war unser Abenteuertag. Morgens schliefen wir bis kurz vor 8 Uhr und besprachen dann beim Frühstück, was wir mit dem schönen Tag anfangen sollten. Wir hatten die Idee zu den warmen Quellen in der Nähe von Boma Ng'Ombe zu fahren, weil schon mehrere Afrikaner von diesem Ort geschwärmt hatten, aber in meinem Reiseführer stand einfach nichts drin. Mehrere Schwestern wussten auch nichts davon. Aber eine Schwester kannte den Ort, Rundugai. Wir sollten bis Boma mit dem Dalla fahren und dann irgendwie fragen, wie wir zu den Quellen kommen, vielleicht mit einem Taxi. Wir packten also unsere Schwimmsachen zusammen und verabschiedeten uns. Die Schwestern sagten uns noch, wir sollten vorsichtig sein., wegen den Krokodilen. Die Menschen vor Ort meinten aber, dass die Krokodile meistens nur in der Dämmerung und abends herauskommen. Eine Schwester erzählte uns ein Tag später, dass dort schon eine Touristin gestorben wäre. Ihre Freunde waren schon auf dem Weg ins Auto und sie wollte nochmal schnell ins Wasser, da kam ein Krokodil und hat sie unter Wasser gezogen. Ihre Freunde haben Steine auf das Krokodil geschmissen, aber es hat sie einfach weggeschleppt. Am nächsten Tag haben sie sie gefunden. Voll hart. Auf jeden Fall haben wir uns trotzdem hin getraut. Vorne bei uns an der Straße mussten wir eine ganze Weile auf ein Auto warten. Zum Glück kam Father Beatus vorbei und hat uns bis nach Sanya mitgenommen. Er meinte, die Straße von Boma bis zu den Quellen wäre nicht gut, aber das war einfach maßlos untertrieben.  Die Straße war eine Katastrophe und eigentlich keine richtige Straße mehr! Wir sind in Boma in ein Bajaji gestiegen, das blaue Miniauto mit drei Rädern auf den Bildern. Wir saßen zu dritt hinten und einer musste auf den Schoß. Dann ging es los über Stock und Stein. Zu Beginn hielt es sich noch in Grenzen, aber dann kamen riesige Pfützen, kleine Brücken und sehr große Steine. Es gab keine Häuser mehr, nur noch Gewächs. Irgendwie haben nur noch die Löwen gefehlt! Das Auto kippte teilweise bedrohlich und wir mussten auch manchmal aussteigen und anschieben, weil es nicht weiter ging. Irgendwann erreichten wir dann doch heil die Quellen. Das Erste, was wir sahen, war das riesige Safariauto von ein paar Deutschen, daneben unser Klapperteil. (: Wir waren die bloß dahin gekommen?
Der Ort war einfach paradiesisch. Es sah aus wie im Dschungel. Das Wasser war angenehm warm und so glasklar. Die ganze Zeit knabberten kleine Fische an unseren Füßen. Die Wasserstelle hatte die Größe eines Pools. Zuerst  sind wir ein wenig geschwommen. Später haben wir uns noch mit einem Tarzanseil übers Wasser geschwungen. Die Afrikaner konnten das aber viel besser. Sie haben richtige akrobatische Kunststücke vorgeführt. Es war so wunderschön!
Die Rückfahrt dauerte nicht so lang, wie die Hinfahrt, da wir eine Abkürzung nahmen. Aber der Weg war keinen Deut besser. Wir mussten ein ganzes Stück zu Fuß hinter unserem Bajaji herlaufen. Die Sonne schien mit voller Kraft vom Himmel. Glücklich über unseren herrlichen Tag, genossen wir abends noch eine kühle Dusche.
Am Mittwoch fuhren die beiden Mädchen weiter nach Arusha.